Bei leichtem Nieselregen treffen sich 36 Vereinsmitglieder im Restaurant Jsaak zum Herbstausflug mit dem Thema Basler Münster. Im Jsaak wurden wir von der Organisatorin Fay Isenschmid herzlich begrüsst und über den Tagesablauf informiert. Kurz vor 10 Uhr informierte Urs Raisigl über den Detailverlauf des Morgenprogramms. Wir konnten eine Begehung des Keltenweges, beginnend vor der St. Albankirche über das Münster zur Martinskirche, machen. Dazu erhielten alle Unterlagen mit 7 Stationen bzw. 5 Stationen die als Foto festgehalten wurde, wo wir unsere Messergebnisse zur Keltenstrasse einzeichnen konnten.

St. Albenkirche
Die St. Albankirche gilt als starker Kraftort und Urs Raisigl erläutert die Entstehung der Leylinien an solchen Kraftorten. Das der Keltenweg schon weit früher als die keltische Kultur benutzt wurde, wir uns nach unseren Mutungsübungen klar. Auch muten wir die Erstbenutzung des Kraftortes, als Kultort, mehrere tausend Jahre v Ch. Wie Urs Raisigl ausführt, war es ein Prinzip der Kelten, ihre Strassen auf den Leylinien anzulegen. Vor der St. Albankirche finden wir sodann 2 Leylinien, eine kommt aus dem blinden Brunnen der Kirche, die andere zieht unmittelbar an ihr vorbei und auf dieser verlief der alte Keltenweg. In den weiteren angeleiteten Übungen konnten wir die Signatur der Leylinie erfahren: So ist sie mit ca. 12’000 – 12’500 Bovis zu muten, hat eine breite von ca. 2,20 m – 2,30 m, verläuft in der Landschaft meist geradlinig und ist unverwüstlich rechtsdrehend. Wer also auf so einer Linie seines Weges ging, wurde fortwährend energetisiert und ermüdete auf den langen Wegen merklich weniger.

Ausgerüstet mit diesen bereits gemuteten Erkenntnissen bildeten wir kleine Gruppen und begaben uns auf den Postenlauf Richtung Martinskirche, immer wieder kontrollierend wo sich der Keltenweg nun tatsächlich befindet.

Bei der zweiten Station taucht der Keltenweg und die Leylinie in die Häuserzeile der St. Albenvorstadt ein, wir fragen uns wie die Bewohner wohl über dieser wohl Linie schlafen? Bei der dritten Station vor der Hauptstrasse muten wir den Austritt der Keltenstrasse aus der Hauserzeilen, wobei auch noch die zweite Leylinie dicht neben dem alten Wege sich zeigt.
auf der anderen Seite der Hauptsrasse verschwindet die Keltenstrasse wieder unter der Häuserzeile und taucht erst wieder beim Standesamt auf. Geht weiter bis zum Kreuzgang und durchquert dort das Münster, um sich von dort durch die Martinskirche, quer durch den Chorraum weiter fort zu setzen.

Einen gemeinsamer Aspekt der drei Kirchen (St. Johann, Münster und Martinskirche) ist die Entsprechung zu den drei heiligen Jungfrauen oder Mariadarstellungen. Diese wurden aus der keltischen Kultur in das Christentum übernommen und zeigt einen dreifaltigen Aspekt der Mutter Erde auf. Wir assoziieren die Weisse Jungfrau – die heilige Barbara in der St. Albankirche, ihr christliches Attribut ist der Turm, die rote Jungfrau – die heilige Magdalena im Münster, ihr christliches Attribut ist der Drachen, dieser ist neben der Kanzel aus einer früheren Epoche wiedergefunden worden und eine Abbildung der Heiligen ist in der Krypta zu finden. Schlussendlich ist noch die schwarze Jungfrau – die heilige Katharina, ihr christliches Attribut ist das Rad, sie ist im Chorraum der Martinskirche zu finden. (Eine andere bekannte Trilogie setzt sich aus Münster, Chrischona und Tällinger Berg zusammen.)

Der Morgen verging wie im Flug, die Ausführungen und der ganze Aufbau zur Keltenstrasse waren auch hervorragend von Urs Raisigl gestaltet. Zum geselligen Mittagessen war für uns wieder im Jsaak reserviert und es blieb genügend Zeit um soeben erlebtes und andere Themen auszutauschen.

Kurz vor 14 Uhr besammelten wir uns im Kellerlokal vom Jsaak, Fay Isenschmid stellte uns Oliver Dinten vor. Oliver Dinten führte uns dann während des ganzen Nachmittags um das und durch das Münster durch. Er machte eine kurze Einführung und danach begaben wir uns schon auf den Münsterplatz, vor die Westfassade. Oliver Dinten erklärte uns die Ausrichtung des Münsters und seinen Türmen sei eng mit dem Sonnenlauf verbunden. So gibt es die helle und dunkle Seite an der Westfassade. Der stärkste Kraftpunkt befindet sich unterhalb der grossen Marienstatue, die zu oberst im Mittelteil über der Rosette angebracht ist. Die Figuren in diesem Teil mit dem Dachfirst zusammen bilden auch eine Pyramide und die Energie wird eben unter der höchsten Maria gebündelt. Das Münster galt als absoluter Mariaverehrungsort. Dies zeigen auch die eingelassenen Rosenblüten und Pfingstrosen, die gemeinhin als Zeichen der Maria gelten. Die Mareinstatue, welch zwischen den beiden grossen Toren stand, hatte diese Energie nochmals verstärkt und auf der Mittelachse des Münsters weitergeleitet. Die Statue fiel dem Bildersturm zum Opfer. Auf der rechten Seite des Münsters befindet sich der Martinsturm, die Energie der Statue vom heiligen Martin der den Armen seinen Mantel aufteilt, verpufft Heute im leeren. Die Darstellung des Armen wurde ebenfalls im Bildersturm zerstört, später wurde er durch ein Baumstumpf ersetzt.

Der Georgsturm zeigt das männliche Abbild der heiligen Magdalena. Der Drachen wird mit einer Lanze durchbohrt. Magdalena hält ihren Fuss auf den Drachen und wehrt ihn so ab. (In der Christlichen Auffassung gilt der Drachen als böses Ungetüm, doch tatsächlich wird mit dem Drachen eine enorme irdische Energie in Verbindung gebracht und mit der Lanze wird versucht diese Energie an den Ort zu binden. Anmerkung des Verfassers). Der Georgsturm muss eine starke magische Wirkung haben, da er nicht nur bestückt ist mit Dämonenfratzen, welche als Spiegelbild die Dämonen abhalten, sondern er wird auch bewacht von den drei grossen Magier aus dem Morgenland, Melchior, Balthasar und Kaspar.

Wir machen ein paar Schritte weiter und finden uns gleich vor den grossen Toren der Westfassade ein. Unsere Aufmerksamkeit wird sogleich auf die grossen Figuren rechts geführt, zum Verführer und der törichten Jungfrau. Nach vorne erscheint der Verführer und die Jungfrau freundlich, erst wenn man einen Blick auf ihren Rücken wirf, wird man den versteckten nieder Symbolen und dessen heimlichen Absichten gewahr. Links davon stehen zwei grosse Figuren, die den Kaiser Heinrich II und Kunigunde als die Stifter des Münsters darstellen. Alle 4 Figuren standen ursprünglich wo anders, sie blieben beim Beben im Jahr 1356 unbeschädigt und wurden später an diesen Stellen eingefügt. Wahrscheinlich waren sie Bestandteil einer Figurenreihe „die klugen und die törichten Jungfrauen“, wie wir sie noch an der Gallusporte finden. Der Sockel der zerstörten Marienfigur auf der Mittelachse ist mit spitzem Hahnenfuss versehen, Hahnenfuss ist giftig und diente so als magische Abwehr vor giftigem. Gleiches wurde mit gleichem abgewehrt.

Geschlossen geht unsere Reise durch die magische Welt des Münster ins Innere des herrlichen Bauwerks. Um gleich wieder über eine fast geheime Wendeltreppe in eine höher gelegenen Seitenkapelle zu gelangen. Oliver Dinten zeigt uns hier einen Bereich des Münsters, welcher viele Eigenarten aufweist. Es ist eine Seitenkapelle, die sich rings um weiter zieht und zum Hauptschiff hin mit schweren gotischen Rundbögen durchbrochen ist. Diese diente höher gestellten Mitglieder der Kirche oder der Gesellschaft um ungesehen an dem Gottesdienst teil zu nehmen. Die Architektur ist denn auch so gewählt, dass vor allem dem auditiven Sinne, also dem Gehörsinn Rechnung getragen wird. Und es ist auch so, wenn man sich achtet so fühlt man sich an diesen Orten konzentrierter, wenig visuell abgelenkt und stark auf das Gehör ausgerichtet.

Über die Galerie gehen wir hoch im Münster weiter und kommen an den grossen Glasfenster, gegen Osten Christus im Hexagramm und gegen Westen Christi Taufe, vorbei. Oliver Dinten bezeichnet sie als grosse magische Lichtfilter, als eine Art gebündelte Lichtstrahlen, die weit, wenn nicht gar weltweit wie Scheinwerfer ihr Licht ausstrahlen. Das Christusbild ist alleine schon durch das riesige Hexagramm und die Christusdarstellung durchwoben mit magisch/mystischen Symbolen. Die goldenen Spange, als Mittelpunkt des Hexagramm und Herz des Christus ist mit einem Unendlichkeitszeichen, der liegenden Acht (Sonnensymbol) versehen.
Über schmale Wege in luftiger Höhe bewegen wir uns zum vorderen Chorraum, wo weitere sechs Rundfenster angebracht sind. Lange Zeit waren diese herrlichen Madelaas im Keller eingemottet und nichtssagende graue Fensterscheiben lugten zum Schwarzwald hinüber. Die Mandelas sind von unten zwar erkennbar, aber ihre wirkliche Grösse und Kraft kann man nur hier oben direkt vor ihnen stehend erleben. Die Mandelaas sind aus der Mittelachse heraus spiegelbildlich angeordnet und wer sich auf sie einlässt erlebt ihren durchdringenden Zauber bis tief in sich hinein. Über die energetisierend Wendeltreppe, in einem Pfeiler versteckt, gelangen wir wieder nach unten ins grosse Mittelschiff.

Eine weitere Station gibt es dort seitlich im hinteren Teil des Hauptschiffes, diese Station knüpft nun direkt an den Morgen an, wir befanden uns auf der Keltenstrasse und zwar an dem Ort, wo sich die Keltenstrasse um eine kleine Insel in ihrer Mitte schmiegt. Darin borgte sie, schon zur Kelten- und zur Römerzeit ein Heiligtum. Belegt wurde dies bei den Ausgrabungsarbeit im Münster. So befinden wir uns auf engstem Raum auf einem weiteren höchst mystischen Punkt und geniessen diesen für eine kurze Weile.

Wir folgen Oliver Dinte in die Krypta. Dies ist nicht die einzige im Münster, gleich im Anschluss folgt eine weitere und gegen die Pfalz hinaus ist sogar noch eine Aussenkrypta. Die öffentliche Krypta zeichnet sich durch ihre klare Architektur mit den 4 Säulen aus, die dadurch wieder einen inneren Raum beschreiben. Nach Aussen gegen die Pfalz, setzt sich der Raum als geteiltes Oktogramm fort.
In der Mittelachse zur Pfalz hin finden wir ein kleines Bogenfenster, durch dieses Fenster fällt zum Sonnenaufgang der erste Lichtstrahl an der Sommersonnenwende in das Münster ein. Unter diesem Fenster war ursprünglich der Marienaltar platziert, wahrscheinlich ein überaus wichtiger Platz in diesem Münster. Nach der Entfernung durch die Reformation blieb dieser Platz weiterhin höchst begehrt. Ein Bischof lies sich dort begraben, die Distanz der weiteren Gräber zeigen die Stellung der Personen – Familien von damals an. Erstaunlich ist, das ein unbekanntes Grab mit dem Steinmetzzeichen (Winkel & Lilie) versehen an zweiter Stelle liegt.

Der Nachmittag ist schon vorgerückt und wir begeben uns in den Kreuzgang des Münsters. Wir erhalten weiterführende Erklärungen zum Hexagramm, wie es sich aus alten Zeichen der Elemente, verwendet in der Alchemie, zusammen setzt. Weiter vorne zur Pfalz hin, treffen wir auf einen weiteren markanten Platz. Der Platz unter dem Bischofszimmer. Dort wurden die Entscheide und Richtsprüche des Bischofs verkündet. 20 Jahre lang war dieser Ort Zentrum der und Treffpunkt der ganzen hohen Geistlichkeit als Konzilhauptort. Nach der Auflösung des Konzilortes wurde dieser Platz ein beliebter Friedhof für namhaften Basler. Unter anderem auch für den hoch angesehenen Mathematiker und Wissenschafter Jacobus Bernoulli. Sein Lieblingsemblem war die logarithmische Spirale, ein Zeichen der Ewigkeit, ironischerweise wurde auf seiner Erinnerungs- und Grabtafel eine gewöhnliche Spirale aufgebracht.

Weiter geht es auf die Pfalz. Die grossen Stützmauern zur Pfalz hin sind zueinander abgewinkelt und weichen von der Münsterachse wesentlich ab. Oliver Dinten interpretiert diese Konstruktion als eine Art Wehrschild, denn es gäbe keine Gründe gegen eine Architektur, welch die Stützmauer einfach gerade durchgezogen hätte. Bemerkenswert ist auch das überhaupt Steinfiguren und Friese in dieser Pracht ausserhalb angebracht sind, wahrscheinlich ist der Zusammenhang mit der sich darunter befindet Aussenkrypta zu suchen. Der kleine Durchgang vom Kreuzgang zur Pfalz raus ist wie eine Art Membrane oder Schleuse, welche dafür sorgt das ein Energieaustausch möglich ist, aber dies in einem begrenzten Masse stattfindet.
Die letzte Station findet sich unweit der Pfalz, die Galluspforte. Die Figuren sind die Originale aus der romanischen Zeit. Die Pforte hat den Bildersturm überlebt. Nicht zuletzt, weil sie das Thema der klugen und törichten Jungfrauen beherbergt. Ein Thema das mit den Tugenden in Verbindung steht und den damals führenden Kräften ein wichtiges Anliegen war. Die ganze Pforte wurde in früheren Jahren komplett im Museum verwahrt und auf grund höchst löblicher Entscheide wieder am Münster eingesetzt. Ein Juwel der Steinmetzkunst und eine tiefe Symbolhaftigkeit tritt uns an dieser Pforte entgegen.
Neben der Galluspforte finden wir die Aussenseite des grossen Rundfenster mit Christus Taufe. Auf der Aussenseite ist eine weitere Besonderheit Angebracht. Um das Rad herum sind verschiedene Figuren aus Stein angebracht, es symbolisiert das Lebensrad.
Am nahen Brunnen beendet Oliver Dinten seinen spannenden Rundgang ums Münster, Fay Isenschmid bedankt sich für die grossartigen Ausführungen und mit einem Kreis um den Brunnen und anschliessendem Energieausgleich im Brunnenwasser beenden wir diesen reichen und wunderbaren Ausflugstag.

Sie können den Bericht auch als PDF herunterladen (inkl. Bilder):
Herbstausflug Münsterhügel und Münster Basel
(PDF, 450 kb)